Finde dein ideales Riversurfboard: Einsteiger-Guide und Tipps
Rapid-Surfboard Guide
Es gibt weltweit eine Vielzahl von Flusswellen oder künstlichen stehenden Wellen in unterschiedlichsten Ausführungen. Ähnlich wie im Meer variieren auch hier die Surfboard-Shapes, welche für den jeweiligen Spot gut funktionieren. Insbesondere Anfänger stehen vor der Herausforderung, das passende Riverboard auszuwählen, und haben dabei viele offene Fragen.
In diesem Guide wollen wir etwas Klarheit schaffen, um dir zu helfen, im Dschungel der unterschiedlichen Surfboards für stehende Wellen den Überblick zu behalten und dir bei der Auswahl des richtigen Brettes zu helfen.
Die Empfelungen Basieren auf Herstellerangaben und hängen natürlich auch immer vom eigenen Können sowie Gewicht und Körperbau ab. Aus diesem Grund beraten wird dich gerne bei deinem Kauf.

Der Unterschied zum Meer
Schauen wir uns erstmal an, warum es überhaupt spezifische River Surfboards gibt, obwohl sie sich vom Shape nicht stark von Shortboards unterscheide.
Erstmal zu den Wellen: Eine Meereswelle verhält sich grundlegend anders als eine stehende Welle, da die Fließrichtung des Wassers genau umgekehrt ist. Während Wellen im Ozean von hinten kommen, fließt das Wasser im Fluss oder in einem Wavepool von vorne. Das bedeutet, dass man beim Surfen gegen die Wasserbewegung antritt und nicht mit ihr.
Daneben kommen noch weitere Punkte ins Spiel:
Da bei einer Flusswelle nicht gepaddelt werden muss und der Take-off entfällt, können allgemein Bretter mit deutlich weniger Volumen genutzt werden, auch schon von Anfängern.
Weitere Punkte die Wichtig sind:
- Man surft im Wellental mit einem Gegenhang. Bei zu langen Boards verfängt sich die Nose schnell darin.
- Der Hinterfuß wird mehr belastet, da man sonst schnell einen Nosedive macht.
- Eine stehende Welle ist konstant und gleicht sich im Allgemeinen, selbst wenn sich die Bedingungen mal ändern und es unterschiedliche durchlaufende Wassermengen gibt. Dadurch können an die jeweilige Welle angepasste Boardshapes gefahren werden.
- Man surft in unmittelbarer Nähe zu Steinen und harten Wänden und das Board schlägt regelmäßig an.
Was bedeutet das für die Surfboards
Spezielle Rapid-Surfboards sehen normalen Brettern ähnlich, sind jedoch deutlich kürzer (4’8-5’8 Fuß) und haben weniger Volumen, weil auf ihnen kein Anpaddeln wie im Meer nötig ist. Allgemein spielt das Volumen deines Surfbaords beim Surfen auf stehenden Wellen eine untergeordnete Rolle.
Viel wichtiger ist die Outline und der Rocker deines Surfboards. Da stehende Wellen gleichmäßigen Druck haben und es keine unterschiedlichen Sektionen gibt, können Surfboards gefahren werden, die spezifisch an die Bedingungen angepasst sind.
Der Shape der Surfboard unterscheidet sich je nach Druck der gesurften Wellen. Je geringer dieser ist, desto breiter sollte das Board sein und desto flacher sollte der Rocker ausfallen. Zudem sind die Wellen in ihrer Hohe und Fläche begrenzt, wodurch engere Turns gefahren werden müssen und die Boards an diese Anforderungen angepasst sein sollten.
Die Unterschiede zum Meer machen es schwierig geeignete Surfboards für beides zu finden und es hat sich die besondere Kategorie der River bzw. Rapid Surfboards herausgebildet.

Bauweise und Material
Ein Riversurfboard unterscheiden sich in der Bauweise zu Meeres-Surfboards und ist allgemein deutlich Robuster. Dies liegt daran, dass oft ein Sprungstart gemacht wird und man im Vergleich auch mehr Zeit auf dem Surfboard verbringt und tatsächlich surft anstatt nur auf dem Board zu sitzen oder zu liegen. Bei zu dünnem Material würden schnell große Pressure Dings entstehen.
Ein weiterer Faktor sind flache Bereiche wie Steine oder Kicker unter der Welle weswegen Finplugs meist verstärkt sind, ebenso wie die Rails, da viele Spots mit Steinen oder Beton versehen sind und die Rails einen Kontakt mit diesen aushalten müssen. Dies kommt eigentlich in jeder Session vor und normale Meeresboards gehen schnell kaputt.
Die Hersteller verwenden dafür unterschiedliche Technologien, jedoch sind (fast) alle Rapid Surfboards verstärkt.
Ein Rapid Surfboard je nach Welle
Bei stehenden Wellen wird in der Stärke der Welle unterschieden. Es gibt starke, medium und schwache Wellen. Daneben haben einige Wellen spezifische Besonderheiten auf die wir an dieser Stelle jedoch nicht eingehen.
Je nach Stärke der Welle muss entsprechend ein passendes River Surfboard gesurft werden. Je nach Welle gibt es sowohl unterschiedliche empfohlene Shapes aber auf je nach Gewichtsklasse unterscheiden sich die entsprechenden Shapes je nach Stärke der Welle.
Allgemein gilt jedoch, je schwächer die Welle ist, desto breiter sollte das River Surboard sein. Die genaue Breite ist je nach Gewicht unterschiedlich.
Zum Beispiel kann eine leichte Person auch oft ein Shape auf einer Medium Welle fahren, den eine schwerere Person nur auf einer Starken Welle fahren kann.
Zudem gibt es wie bei den Ozean Surfboards auch bei den Rapid Surfboard spezielle Surfboards, die für den Einstieg gemacht sind. Diese findest du am Ende.

Eisbach & Co
Starke Wellen
Zu den starken Wellen zählt der Eisbach sowie die künstlichen Wellen der Unit und Citywave Bauweise, heißt dem Wellenwerk in Berlin, das Rheinriff in Düsseldorf, Surf Langenfeld und die Hasewelle in Osnabrück. Auch die Fuchslochwelle in Nürnberg, "The Wave" im Ebensee und die Leinewelle in Hannover können je nach Wasserbedingungen den starken Wellen zugeordnet werden.
Stehendes Wellen, die der starken Kategorie angehören besitzen viel Druck in der Welle. Dadurch sorgt die Welle für viel Auftrieb und es können allgemein kleinere Surfboards gesurft werden. Deswegen sind Surfboards für diese Wellen meist vor allem im Tail schmaler und die Rails nicht so dick. Auch kann die Rockerline des Surfboards etwas ausgeprägter sein als bei schwächeren Wellen. Beides ermöglicht auf starken Wellen radikalere Turns. Die Gesamtbreite der Surfboards hängt vom Gewicht und Größe der Surfer ab.

Das Mittelmaß
Medium Wellen
Zu den Wellen der Kategorie Medium gehört die Floßlände in München, Cunovo (Tschechien) und der Almkanal in Österreich. Daneben gehören dieser Kategorie auch bei entsprechenden Wasserständen die Fuchslochwelle in Nürnberg, "The Wave" im Ebensee und die Leinewelle in Hannover an.
Da die Wellen weniger Druck haben, werden hier Surfboards benötigt, die mehr Auftrieb haben sowie mehr Geschwindigkeit aufbauen. Aus diesem Grund haben Surfboards für Wellen der Medium Kategorie weniger Rocker und einen etwas breiteren Tail.

Schwach und schwächer
Weak Waves
Zu den schwachen stehenden Wellen zählen die E2 in München, die Welle in Bremgarten in der Schweiz sowie die Welle in Plattling in Niederbayern, ebenso wie die Leinewelle an schwachen Tagen. Diese Wellen haben einen geringen Druck.
Passende Surfboards für diese Wellen haben einen breiten Tail und sehr wenig Rocker, damit sie gut gleiten. Zudem sollten sie mehr Volumen haben, damit die Boards weiter aus dem Wasser hervorschauen und weniger Wasserwiderstand aufbauen. Da diese Wellen zudem meist flacher sind, können im vergleich zu den stärkeren Wellen auch längere Surfboards gefahren werden. Es bieten sich hier vor allem Softtops an, jedoch sollte hier in ein besseres Surfboard investiert werden und nicht die Billigvariante gekauft werden, da diese Surfboards meist besser verarbeitet sind und somit besser gleiten. Auch erlauben sie durch gute Shapes eher Turns. Allgemein gilt bei diesen Wellen auf breiterer Surfboards zurückzugreifen.
Riversurfboard kaufen: Ein Leitfaden für die richtige Wahl

Wie aus dem ersten Part hervorgegangen sein sollte, kommt die passende Wahl des River Surfboards zum einen auf die Welle und deren Beschaffenheiten an. Daneben spielen aber auch deine körperlichen Voraussetzunen eine Rolle, sprich wie Groß und Schwer du bist.
Hierfür schauen wir uns einmal die verschiedenen Dimensionen eines Surfboards an, die beim River Surfen die größten Rollen spielen: Länge, Outline/Breite & Rocker.
Anfangs gehen wir zudem auf die Entscheidung zwischen Softtop oder Hardboard ein.
Softtop vs. Hardboard
Die Entscheidung zwischen einem Softtop- und einem Hardboard-Surfboard hängt primär von einem Erfahrungslevel ab. Softtops, mit ihrer weichen Schaumstoffoberfläche, sind besonders für Anfänger geeignet. Sie bieten eine geringere Verletzungsgefahr und sind verzeihender bei Stürzen. Der weitere große Vorteil von den von uns geführten Softtops ist es, dass sie deutlich robuster als Hardboards sind und Schäden nicht so leicht entstehen. Dies ist relevant, da man als Anfänger noch unkontrollierter fällt und das Surfboard dadurch schneller Wandkontakt hat. Bei Hardtops führt dies schnell zu notwendigen Reparaturen.
Ein Softtop ist gut geeignet für die ersten 3 Monate bis 1 Jahr deiner Rapid Surf Karriere, je nachdem wie oft du surfen gehst. Danach wächst du aus dem Surfboard raus und kommst mit deinem Surfen an die Performance Grenzen des Surfboards. Ab dann solltest du auf ein Hardtop Riversurfboard umsteigen. Trotzdem bleibt das Softtop eine gute Fun-Option, wenn die Welle mal schwächer ist oder dein Haupt-Board wegen Reparaturen ausfällt.
Hardboards, auch als Fiberglasboards bekannt, sind für fortgeschrittene Surfer konzipiert. Sie bieten eine bessere Performance, Schnelligkeit und Wendigkeit auf der Welle. Ihre steife Struktur ermöglicht präzises Manövrieren und eignet sich gut für verschiedene Surfbedingungen. Hier ist die Auswahl deutlich größer und das Surfboard kann an den persönlichen Fahrstil, sowie Vorlieben angepasst werden.
Ob du dich für ein Softtop oder ein Hardboard entscheidest, hängt von deinem Erfahrungsniveau, deinen Surfzielen und persönlichen Vorlieben ab. Ein Softtop ist perfekt, um die Grundlagen zu erlernen, während ein Hardboard die Herausforderung und Vielseitigkeit für fortgeschrittene Surfer bietet. Bei der Wahl des richtigen Boards ist es wichtig, deine individuellen Bedürfnisse und Ziele im Blick zu behalten.
Die richtigen Riversurfboard Maße
Die richtigen Maße deines Riversurfboards sind die Grundlage, dass es Spaß machst. Nur mit einem für dich passendem Surfboard, wirst du wirklich gut surfen können. Es ist der Unterschied zwischen andauerndem Frust und dem Gefühl als würde man fliegen. Die relevanten Dimensionen beim Rapid Surfen sind die Länge des Boards, die Breite/Outline sowie der Rocker des Surfboards. Welche Maße für dich passen hängt stark von deinem Gewicht, Größe und Fähigkeitslevel ab, sowie der Welle die du surfen willst.

Dimension
Länge
Allgemein werden beim Rapid Surfen hauptsächlich Surfboards zwischen 4’8 und 5’8, wobei längere Surfboards für sehr schwere Surfer in Frage kommen oder auch im Pro-Bereich. Dabei gilt, je größer eine Person ist, desto länger sollte das Board sein. Denn je größer die Auflagefläche im Wasser, desto schneller wird das Surfboard. Aber auch die Größe der Person ist relevant und je kleiner man ist, desto kleiner sollte auch das Surfboard sein. Dies liegt daran, da ansonsten der Frontfoot zu weit hinten ist und es schwieriger wird ausreichend Druck auf den vorderen Surfboard Tail zu bekommen.

Dimension
Breite & Outline
Je schwerer man ist und je schwächer die Welle ist, desto breiter sollte das Surfboard sein. Dadurch vergrößert sich die Auflagefläche im Wasser und es wird mehr Geschwindigkeit aufgebaut. Bei starken Wellen und/oder leichten Surfern kann auch schmalere Surfboards zurückgegriffen werden, da man ansonsten zu schnell wird. Eine geringere Breite geht zudem auch mit mehr Wenigkeit einher.
Neben der Maximalbreite des Surfboard spielt auch die Breite und Shape des Tails eine große Rolle. Durch einen breiteren Tail ist der Auftrieb größer, was vor allem für schwerere Surfer gut ist. Zudem kann durch einen breiterer Tail mehr Druck im Turn aufgebaut werden. Dafür frisst sich der Tail bei schmaleren Ausführungen mehr in die Welle und gibt mehr Halt und Drive.

Dimension
Rocker
Die Art des Rockers hängt vor allem von der Stärke der Welle ab. Je stärker die Welle, desto stärker sollte der Rocker sein, da man so nicht zu schnell wird und die Wendigkeit erhöht wird.
Wo kann man passende Riversurfboards kaufen?
Die erste Fragen die du dir hier stellen solltest, ist ob du dir ein neues oder gebrauchtes Rapid Surfboard kaufen willst. Dies hängt zum einen von deinem Budget ab, aber auch von der Erfahrung, die du mit Surfboards hast.
- Neues Surfboard: Bei einem neuen Surfboard kannst du dir sicher sein, dass das Surfboard keine Schäden hat und es gibt zudem meist eine Herstellergarantie. Und was will man mehr als ein brandneues Surfboard das erste mal zu fahren? Es gibt wenig bessere Gefühle. Zudem besteht hier auch die Möglichkeit ein Custom Surfboard zu bestellen, dass ganz nach deinen Wünschen konfiguriert und auf dich angepasst ist.
- Gebrauchtes Surfboard: Der Kauf eines gebrauchten Riversurfboards kann kostengünstiger sein und dir den Einstieg in den Sport ohne hohe Ausgaben ermöglichen. Dafür ist das Risiko hier auch höher. Etwaige Schäden, die du vorher nicht gesehen hast, bemerkst du erst, wenn du es schon in den Händen hältst. Manchmal stellen sich einige Sachen zudem erst deutlich später heraus, wie z.B. alte Wasserschäden. Bedenke, dass du gebrauchte Boards meist nicht mehr zurückgeben kannst. Zudem erhältst du meist keine Beratung und weniger Informationen zum Surfboard, als wenn du es neu kaufen würdest.
Letztendlich hängt deine Wahl zwischen neu und gebraucht von deinem Budget, deinem Erfahrungsniveau und deinen individuellen Vorlieben ab. Bei beiden Optionen kannst du am Ende ein großartiges Riversurfboard in den Händen halten. Um dich dabei zu unterstützen beraten wir dich zudem auch gerne, wenn du Fragen hast.,
Bei uns River Surfboards kaufen
In unserem Surfshop bieten wir eine vielfältige Auswahl an hochwertigen River Surfboards an. Egal, ob du gerade erst mit dem Riversurfen beginnst oder bereits erfahrener Surfer bist, bei uns findest du das passende Board für deine Bedürfnisse. Gerne beraten wir dich auch vor deinem Kauf, rufe uns dafür am besten einfach kurz an oder schreibe uns eine Mail.
Kontaktformular
Pflege deines Riversurfboards
Die richtige Pflege deines Surfboards ist entscheidend, um seine Langlebigkeit und Leistungsfähigkeit zu gewährleisten.
Einklappbarer Inhalt
Sauber halten
Nach dem Surfen solltest du das Surfboard einmal mit klarem Süßwasser abspülen, damit kein Sand oder Steinchen dran haften.
Trocknen & vor Sonne schützen
Wenn du dein Surfboard lagerst, sollte es dabei trocken sein, um z.B. Schimmel im Tailpad zu vermeiden. Auch sollte es nicht direkt von der Sonne bestrahlt werden, da dadurch das Material leidet
Richtig lagern
Das Surfboard sollte trocken und dunkel gelagert werden. Für einen optimalen Schutz am besten in einer Surfboard Tasche oder Socke.
Kleine Schäden schnell reparieren
Kleine Schäden lassen sich meist einfach und schnell reparieren. Dies solltest du auch schnell machen, damit aus dem kleinen kein großer Schaden wird, z.B. weil das Board Wasser zieht.
Rapid Surfboard Zubehör
Das wichtigste Equipment neben dem Surfboard sind Finnen, Leash, Tailpad und Wachs. Bei stärkeren Wellen sollte eine kleine Center Finne genutzt werden, die zusätzliche Stabilität im Turn gewährleistet. Bei der Auswahl der Leash sollte man die kürzeste Option, spricht 5ft Länge wählen, damit das Surfboard möglichst von den Wänden der Welle abgehalten wird. An einigen Wellen wie der Leinewelle und Fuchslochwelle sind zudem nur Leashes mit einem Schnellverschluss erlaubt. Bei den Footpads wird zumindest ein Tailpad empfohlen, da dies hilft die richtige Fußstellung auf dem Surfboard beizubehalten und besseren Grip als Wachs bietet. Auch vorne kann anstelle von Wachs ein Footpad verwendet werden. Dies ist nützlich, da das Wachs durch dreckige Schuhe schneller als im Meer seinen Grip verliert.
Falls du mehr zum Thema Equipment im Fluss erfahren willst, empfehlen wir dir unseren detaillierten Equipmentguide.