Sicherheitsleashes für Riversurfing: Ein Muss für die Leinewelle Hannover
Leashes für das Rapid Surfen
Leashes sind beim Rapid Surfing ein Fluch und Segen zugleich. Zum einen sorgen sie dafür, dass das Surfboard in der Nähe bleibt, zieht es aus Stromschnellen raus und man kann durch die Leash immer wieder zum Board zurück und sich daran festhalten. So ist eine Leash ein wichtiger Bestandteil von sicherem Surfen auch im Fluss und sorgt dafür, dass das Board weniger Schaden nimmt. Auf der anderen Seite stellt die Leash ein Sicherheitsrisiko dar und kann sich in Ästen oder Steinen verhaken. Aufgrund der starken Strömung kann es dann dazu kommen, dass man nicht mehr an das Klett-Release kommt, um es mit der Hand zu öffnen.
Aus diesem Grund sind sie an einigen Spots eine Notwendigkeit, Verboten oder nur unter bestimmten Voraussetzungen erlaubt, z.B. auf der Leinewelle.
Hier wird sich angeschaut, wie eine Leash aufgebaut wird und welche Möglichkeiten es gibt, sie zu modifizieren, um sie für den Fluss sicherer zu machen.
Bestandteile einer Leash
1 - Strap
Der Strap wird am Fußgelenk oder bei einigen (Longboard) Leashes unter dem Knie befestigt.
2 - (Klett) Release
Vorrichtung um die Leash schnell mit der Hand öffnen zu können.
3 - Swivel
Das Drehgelenk, mithilfe die Cord am Strap und Railsaver angebracht wird. Verhindert, dass sich die Cord verdreht.
4 - Cord
Die eigentliche Schnur.
5 - Boardsaver
Verbreiterung auf der Boardseite der Leash, die verhindert, dass sich die Leash in das Board einfrisst.
Ein zusätzliches Release
Um die Sicherheit zu erhöhen werden an einigen Spots schon seit einiger Zeit zwischen Swivel und Strap die Schraubenverschlüsse geöffnet und durch Kabelbinder ersetzt, sodass diese bei zu großem Zug von alleine reißen, auch wenn man nicht mit der Hand hinkommt. Jedoch ist dieses System, ganz abgesehen vom ökologischen Effekt von Plastik im Fluss, schwierig zu kontrollieren, ob nicht zu starke Kabelbinder verbaut sind, die im Erstfall nicht aufreißen. Aus diesem Grund ist diese System für die Leinewelle nicht geeignet gewesen. Aus weiteren Versuchen sind zwei Lösungen entstanden. Ein Lösung mit Magnet in verschiedenen Bauweisen und eine mit einem Bauteil des Unternehmens Fidlock. Beide Systeme lösen sich zuverlässig bei einem Zug von 0,2 KiloNewton (20kg).
Magnet in die Leash einbauen
Bei dieser Lösung wird ein Magnet in die Leash eingebaut. Hierfür wird der Swivel am Footstrap mithilfe eines Finkeys geöffnet und dann dort ein Topfmagnet eingebaut. Bei richtiger Ausführung lässt sich die Halterung des Magneten direkt in die Swivelhalterung einbauen und ist somit fest am Fuß. Der Vorteil ist, dass nichts herumbaumelt und der Magnet fest am Fuß ist. Leashes mit dieser Bauweise können hier im Shop gekauft werden.
Magnetlösung mit Gummizug
Um das Problem zu lösen, dass sich der Magnet beim Fallen aufgrund des Impulses öffnet, kann die Cord durch ein Gummizug ersetzt werden. Dann wird nur ein Footstrap benötigt, bei dem der Swivel am Strap ist, wie z.B. bei FCS-Leashes. Der damit verbundene Nachteil ist, dass der Anbau größer ist und am Fuß herumbaumelt. Zudem kann es passieren, dass sich der Magnet löst wenn das Seil unter Zug ist und sich dann ein Magnet mit erhöhter Geschwindigkeit Richtung Board bewegt und im schlimmsten Fall dieses trifft - oder noch schlimmer, jemand anderes.
Einbau eines Fahrradhelm-Verschlusses
Das Unternehmen Fidlock hat einen Verschluss für Fahrradhelme entwickelt, der sich bei 20kg Zugkraft öffnet. Dieser lässt sich wie ein Magnet direkt in die Leash einbauen. Dies ist die zurzeit meistgenutzte Lösung an der Leinewelle. Das Fidlock wird derzeit noch ausschließlich vom Verein Leinewelle e.V. herausgegeben - leider sind die Fidlocks jedoch gerade nicht mehr verfügbar
Magnetleash (für die Leinewelle)
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Fidlock anbringen
Das Fidlock kann vom Verein Leinewelle e.V. an der Welle für 10€ gekauft werden (derzeitig leider nicht verfügbar). Der Einbau ist sehr einfach und kann mit allen herkömmlichen Leashes eigenständig durchgeführt werden.
1. Werkzeug
Umbedingt notwendig: Finkey. Optional: Zange, Kabelbinder & Cutter.
2. Leash aufschrauben
Mit einem Finkey wird der Swivel am Strap gelöst
3. Metall am Fidlock öffnen
Das Metallteil am Fidlock kann einfach aufgebogen werden. Entweder mit der Hand oder mit der Zange. Wenn man keinen Kabelbinder bei der Hand hat, dass schwarze Plastikteil entfernen, aber behalten, ansonsten dranlassen.
4. Metallteil in Swivel einfügen
Das Metallteil wird das Schraubenloch des Swivels eingehängt und wieder mit den anderen Teilen des Fidlocks verbunden
5. Gegenstück befestigen
Je nach Bauweise gibt es einen kleinen Unterschied. Befindet sich der Swivel an der Cord, kann der Strap einfach durch die Schlaufe geführt werden und fertig. Ist der Swivel an der Fußfessel, muss mithilfe einer Schnur die Schlaufe festgebunden werden. Hierfür eignet sich das Schraubenloch in der Swivelhalterung.
Optimalerweise wird das schwarze Plastikteil am Metallbügel noch mit einem Kabelbinder befestigt, sodass es nicht an den Verschluss rutschen kann (siehe Bild). Denn passiert dies, hebelt sich der Verschluss leicht auf und öffnet sich schnell.
Optimalerweise wird das schwarze Plastikteil am Metallbügel noch mit einem Kabelbinder befestigt, sodass es nicht an den Verschluss rutschen kann (siehe Bild). Denn passiert dies, hebelt sich der Verschluss leicht auf und öffnet sich schnell.
Optional kann noch Schrumpfschlauch verwendet werden, um bei Punkt 5 die Verbindung zu stärken und optisch aufzuwerten. So wird dies zum Beispiel bei den Leashes gemacht, die du hier im Shop mit dem Fidlock kaufst.
Tipps & Tricks mit der Leash
- Beim Fallen nicht weit vom Surfbaord wegspringen, um den Impuls am Anfang klein zu halten.
- Strap locker lassen. Magneten und das Fidlock sind auf Zug ausgelegt, nicht auf seitliches Ausscheren. So öffnet sich die Vorrichtung leichter. Ein loser Strap ermöglicht es, dass sich die Befestigung ausrichtet und immer nur eine Zugkraft auf die Vorrichtung einwirkt.